Objektbild Badener Hütte

Europas „höchste“ Terrassen-Sanierung

Europas „höchste“ Terrassen-Sanierung

Objektbild Badener Hütte

Europas „höchste“ Terrassen-Sanierung

 

Eine logistische Herausforderung auf 2.608 Metern Höhe: Die Sonnenterrasse der Badener Hütte in den Osttiroler Alpen musste saniert und alle Materialien per Hubschrauber an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Die neuen Polygonalplatten aus Porphyr sollen aber jetzt dauerhaft schadensfrei bleiben – dank speziellem Drainagesystem.

 

Sie liegt im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern in den Osttiroler Alpen: die Badener Hütte. Das hochalpine Schutzhaus des Österreichischen Alpenvereins, Sektion Baden, ist damit ein idealer Ausgangspunkt für Bergwanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade – und das in landschaftlich traumhafter Umgebung. Das größte Naturschutzgebiet des gesamten Alpenraums wird nicht umsonst auch das „Dach Österreichs“ genannt: Neben dem Großglockner, mit fast 3.800 Metern der höchste Berg Österreichs, ragen noch mehr als 300 Gipfel über 3.000 Meter in den Himmel. Hinzu kommen eine Vielzahl von klaren, unberührten Bergseen.

Panoramablick von der Sonnenterrasse

In der Badener Hütte – 2.608 Meter über dem Meeresspiegel – stehen den Übernachtungsgästen 41 Bergsteiger- und 15 Bettenlager zur Verfügung. Ein besonderer Geheimtipp sind die fünf Zimmer mit Gletscherblick. Das Gebäude selbst ist immer wieder modernisiert worden. Trotzdem hat die Badener Hütte ihre Ursprünglichkeit im Großen und Ganzen bewahrt, sie strahlt Gemütlichkeit aus. Und der neue Hüttenwirt Marco Steiner bietet seinen Gästen ein bemerkenswertes Angebot an Speisen und Getränken.

Besonders schön ist der Panoramablick von der Sonnenterrasse der Schutzhütte. Von dort schaut man auf das Froßnitzkees, einen der zahlreichen Gletscher der Gegend, und einige Dreitausender: die Weißspitze (3.300 m), den Vordere Seekopf (3.280 m), den Hinteren Seekopf (3.234 Meter) und die Hohe Achsel (3.161 Meter). Und seit Sommer 2008 hat die Terrasse auch wieder einen ansprechenden Bodenbelag. Sie wurde saniert und ein Polygonalbelag aus Porphyr verlegt.

 

Schneller entwässert

Mit einer kapillarpassiven Drainagematte unter dem Drainmörtel verbessert sich das Wasserableitvermögen um das bis zu 150fache.

Harte klimatische Bedingungen für Außenbeläge

Der Grund für die Sanierung: Der alte Terrassenbelag sah im wahrsten Sinne des Wortes „alt aus“. Fast alle Platten hatten Risse und Frostabplatzungen. Kein Wunder, denn der Naturstein muss hier so einiges aushalten. Starke Sonneneinstrahlung, viel Regen, Temperaturschwankungen, Eis und Schnee gehören in dieser Höhe dazu. Der alte Belag war ein Beispiel dafür, wie stark das hochalpine Klima Balkone und Terrassen schädigen kann – und dass man hier bei der Verlegung schon Vorkehrungen treffen sollte. Für den Alpenverein bedeutete das: Er brauchte eine Lösung, die den neuen Belag vor Schäden schützt – und dass nicht nur, um die Optik der Terrasse zu erhalten, sondern auch um die hohen Transportkosten in Zukunft zu sparen. Denn bei der Sanierungsmaßnahme mussten alle Materialien per Helikopter zur Badener Hütte gebracht werden, ein aufwändiges und teures Unterfangen.

Doch wie schützt man den vulkanischen Stein auf 2.608 Metern am besten? Der Bauherr entschied sich für eine Lösung von Gutjahr: die kapillarpassive Natursteindrainage AquaDrain EK – überzeugt davon, dass das System für den Einsatz in diesem extremen Bereich optimal ist. Denn AquaDrain EK wurde speziell für die Verlegung von Naturstein auf Drain- oder Drainmörtel entwickelt.

Technischer Hintergrund: Drainmörtel sind kapillaraktiv

Drainmörtel werden in der Natursteinverlegung inzwischen oft eingesetzt, weil sie Wasser von oben nach unten schnell abführen – im Gegensatz zu klassischen Verlegemörteln, die Sickerwasser zu lange speichern. Eine Untersuchung der Materialprüfanstalt Darmstadt zeigt jedoch, dass Drainmörtel alleine kapillaraktiv sind. Das bedeutet: Wenn sich Sickerwasser auf der Abdichtung staut, zum Beispiel an den Überlappungen von Bahnenabdichtungen, wandert das Wasser durch den Drainmörtel an die Oberfläche zurück. So entstehen Frostschäden, Ausblühungen und Feuchteflecken, und der Belag wird zum Sanierungsfall.

Aus diesem Grund empfehlen Experten, eine kapillarpassive Drainagematte unter dem Drainmörtel zu verlegen, also AquaDrain EK. Das Konzept dieses Systems: Es stelzt den Belag komplett auf. Dadurch bilden die Drainkanäle einen definierten Hohlraum, Wasser kann schneller und effektiver abließen – im Gegensatz zu Drainmörteln alleine verbessert sich das Wasserableitvermögen um das bis zu 150fache. Gleichzeitig trocknet der Belag durch die Hinterlüftung schneller ab. Eine weitere Besonderheit von AquaDrain EK ist das Gittergewebe. Es bleibt dauerhaft wasserdurchlässig und setzt sich auch nicht durch die löslichen Kalke im Drainmörtel zu. Das hat Gutjahr in Langzeittests nachgewiesen. Damit steht dieses Produkt in Gegensatz zu Drainagen mit herkömmlichen Gittergeweben oder Geotextilvlies, die sich durch lösliche Kalke im Drainmörtel zusetzen und in ihrer Funktion eingeschränkt werden. Fachbetrieben bietet Gutjahr sechs Jahre Gewährleistung auf das System.

Neuer Glanz in hohen Bergen

Die neue Sonnenterrasse der Badener Hütte erstrahlt jetzt in neuem Glanz – und der Österreichische Alpenverein kann sich sicher sein, dass es in den nächsten Jahren keine neuen Schäden am Belag geben wird. Und so viel steht fest: Für alle Beteiligten war es ein spannendes Projekt. Wann werden Baustoffe für eine Terrassensanierung auch schon mit einem Hubschrauber auf 2.600 Meter Höhe transportiert und im hochalpinen Klima verarbeitet? Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Porphyr-Platten passen perfekt zur Umgebung und sind jetzt den Wetterbedingungen nicht mehr schutzlos ausgeliefert.

Über die Badener Hütte

Die Badener Hütte ist ein hochalpines Schutzhaus und gehört dem Österreichischen Alpenverein, Sektion Baden. Sie liegt in der Venedigergruppe bei Matrei in den Osttiroler Alpen, im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern. Erbaut wurde das Gebäude 1912, erweitert und renoviert 1986 und 1996. Die Badener Hütte bietet 41 Bergsteiger- und 15 Bettenlager und ist von Juni bis September geöffnet. Zudem ist sie immer wieder modernisiert worden. So gehören beispielsweise ein Telefon und kaltes Fließwasser zur Ausstattung – wenn genug Sonne scheint, sind die Duschen sogar warm. Natürlich fehlt auch die Grundausstattung für Bergsteiger nicht: Kleider-Trockenkammer, Funk zur Bergrettung und Winterraum. Die Badener Hütte ist ein guter Ausgangspunkt für fast ein Dutzend Touren in der Venedigergruppe, darunter einige Gipfel mit mehr als 3.000 Metern Höhe.

Der einfachste Aufstieg zur Badener Hütte führt von Gruben aus durch das Froßnitztal und über die Katal-Alm. Etwas sportlichere Bergwanderer werden bei einem Aufstieg von Innergschlöss über das Löbbentörl oder vom Matreier Tauernhaus über den Wildenkogel mit einem unvergesslichen Panoramablick auf die schnee- und eisbedeckten Dreitausender der Venedigergruppe belohnt. Eine dritte Möglichkeit ist die siebentägige Begehung des Venediger Höhenwegs. Er führt von der St. Pöltner Hütte bis zur Essener und Rostocker Hütte. Wer die Badener Hütte erreich, hat etwa die Hälfte des Höhenwegs geschafft. Allerdings ist diese Strecke nur geübten Hochgebirgswanderern zu empfehlen.

Über den Österreichischen Alpenverein

Der Österreichische Alpenverein wurde 1862 gegründet, um „die Kenntnis von den Alpen zu verbreiten, die Liebe zu ihnen zu fördern und ihre Bereisung zu erleichtern“. Dazu wurden Wege und Hütten errichtet, Bergführer ausgebildet und Karten hergestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde auch der Umweltschutz in die Satzung aufgenommen. Den ersten Naturpark errichtete der Alpenverein bereits 1918. Den Grundstein für den rund 1.800 Quadratmeter großen Nationalpark Hohe Tauern – das größte Naturschutzgebiet im gesamten Alpenraum – legte der Alpenverein in den 30er Jahren. Heute betreut der Österreichische Alpenverein rund 240 Schutzhütten und 25.600 km Wanderwege.

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